Die wirtschaftliche Entwicklung in den EU-Beitrittskandidatenländern und Russland bleibt trotz geopolitischer Herausforderungen spannend. Hier die wichtigsten Erkenntnisse aus dem neuen OeNB-Report:
1️⃣ Solides Wachstum in den Westbalkanstaaten: 2024 lag das BIP-Wachstum bei 3,5 %, getragen von Albanien, Kosovo und Serbien.
2️⃣ Privater Konsum als Haupttreiber: Starke Lohnzuwächse, niedrige Inflation und gute Kreditverfügbarkeit kurbeln die Binnenkonjunktur an.
3️⃣ Exportlastigkeit als Achillesferse: Der schwache EU-Ausblick und reale Aufwertungen bremsen den Außenhandel – netto negativ für das Wachstum.
4️⃣ Direktinvestitionen stützen die Zahlungsbilanz: Besonders Nordmazedonien punktet mit gezielter FDI-Strategie im verarbeitenden Gewerbe.
5️⃣ Länderrisiken bleiben hoch: Montenegro weist mit -17 % das höchste Leistungsbilanzdefizit auf, gefolgt von Kosovo – beide kaum durch FDI gedeckt.
6️⃣ Arbeitsmärkte mit Licht und Schatten: Offiziell sinkende Arbeitslosigkeit, aber strukturelle Schwächen bleiben, insbesondere hohe Jugendarbeitslosigkeit.
7️⃣ Inflation unter Kontrolle – mit Ausnahmen: Während Albanien stabil unter 3 % bleibt, zeigt Serbien mit ~4,5 % ein hartnäckiges Preisumfeld.
8️⃣ Kreditvergabe boomt: In Montenegro und Kosovo liegt das Kreditwachstum bei fast 20 % – teilweise wegen boomender Immobilienmärkte.
9️⃣ Öffentliche Finanzen teils angespannt: Nordmazedonien und Montenegro mit über 4 % Budgetdefizit – aber Kosovo als Positivbeispiel mit leichtem Überschuss.
🔟 EU-Beitritt rückt näher, bleibt aber politisch fragil: Reformfortschritte in Albanien und Montenegro – politische Instabilität in Bosnien und Kosovo bleibt ein Risiko.
📌 Fazit: Stabilität und Integration bleiben der Schlüssel – doch der Weg in die EU ist für viele Staaten noch mit erheblichen strukturellen Herausforderungen gepflastert.
Quelle: OeNB
https://www.oenb.at/Publikationen/Volkswirtschaft/reports.html
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