Fonds investieren für Anfänger

Die Experten von ecobono erklären dir, was Fonds sind, welche Fonds für Anfänger geeignet sind und welche Vor- und Nachteile sie haben.

Wichtiger Hinweis: In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit aktiv gemanagten Fonds. Wer sich für passiv gemanagte Fonds, insbesondere ETFs, interessiert, dem empfehlen wir folgenden Beitrag: ETFs für Anfänger

Grundlagenwissen: Was sind Fonds?

Investmentfonds sind Finanzprodukte, die von einer Fondsgesellschaft verwaltet werden. Dabei sammelt die Fondsgesellschaft Geld von verschiedenen Anlegern, um es in ein Portfolio von verschiedenen Anlageinstrumenten wie Aktien, Anleihen, Rohstoffen oder anderen Wertpapieren zu investieren. Das Ziel des Fondsmanagers ist es, eine Rendite für die Anleger zu erwirtschaften.

Es gibt verschiedene Arten von Investmentfonds, die sich hinsichtlich ihrer Anlagestrategie, Risiko- und Renditeprofil unterscheiden.

Aktienfonds

Ein Aktienfonds ist ein Investmentfonds, der in Aktien von börsennotierten Unternehmen investiert. Die Idee hinter einem Aktienfonds ist es, das Geld von Anlegern zu bündeln und in ein diversifiziertes Portfolio von Aktien verschiedener Unternehmen und Branchen zu investieren.

Die Fondsgesellschaft, die den Aktienfonds verwaltet, stellt ein Team von erfahrenen Fondsmanagern ein, die das Portfolio verwalten und die Entscheidungen darüber treffen, welche Aktien gekauft und verkauft werden sollen, um eine möglichst hohe Rendite zu erzielen.

Aktienfonds können in verschiedene Kategorien unterteilt werden, je nachdem, welche Art von Aktien sie kaufen. Einige Beispiele sind:

• Regionale Aktienfonds: Investieren in Aktien von Unternehmen aus einer bestimmten Region, wie z.B. Europa, Asien oder den USA.
• Branchenfonds: Investieren in Aktien von Unternehmen aus einer bestimmten Branche, wie z.B. Technologie, Gesundheitswesen oder Energie.
• Größenbasierte Fonds: Investieren in Aktien von Unternehmen einer bestimmten Marktkapitalisierung, wie z.B. Small-Cap oder Large-Cap Aktien.

Mischfonds

Ein Mischfonds ist ein Investmentfonds, der sowohl in Aktien als auch in Anleihen sowie anderen Anlageklassen wie Immobilien, Rohstoffe oder alternative Investments investiert. Der Fondsmanager des Mischfonds verfolgt das Ziel, eine ausgewogene Mischung aus verschiedenen Anlageklassen zusammenzustellen, um das Risiko zu minimieren und eine stabile Rendite zu erzielen.

Mischfonds bieten eine breite Diversifikation, da sie in verschiedene Anlageklassen investieren und somit das Risiko von Schwankungen in einer einzelnen Anlageklasse reduzieren. Der Fondsmanager kann je nach Marktsituation und Marktaussichten die Allokation zwischen den verschiedenen Anlageklassen anpassen, um das Risiko weiter zu minimieren oder um eine höhere Rendite zu erzielen.

Es gibt verschiedene Arten von Mischfonds, wie zum Beispiel:

• Defensiv ausgerichtete Mischfonds: Investieren überwiegend in Anleihen und andere festverzinsliche Wertpapiere und haben somit ein niedrigeres Risiko als andere Mischfonds.
• Ausgewogen ausgerichtete Mischfonds: Investieren gleichgewichtet in Aktien und Anleihen und streben somit ein ausgewogenes Verhältnis von Rendite und Risiko an.
• Offensiv ausgerichtete Mischfonds: Investieren hauptsächlich in Aktien und haben somit ein höheres Risiko und ein höheres Renditepotenzial als andere Mischfonds.

Immobilienfonds

Ein Immobilienfonds ist ein Investmentfonds, der in Immobilien investiert, um eine Rendite zu erzielen. Immobilienfonds können in verschiedene Arten von Immobilien investieren, wie z.B. Wohn-, Gewerbe- oder Industrieimmobilien, sowie in verschiedene Regionen und Länder.

Es gibt verschiedene Arten von Immobilienfonds, zum Beispiel:

• Offene Immobilienfonds: Diese Fonds sind in der Regel sehr liquide und ermöglichen Anlegern, jederzeit Anteile zu kaufen oder zu verkaufen. Sie investieren in ein Portfolio von Immobilien, wie z.B. Bürogebäuden, Einkaufszentren oder Wohnhäusern. Die Erträge der Fonds kommen in der Regel aus Mieteinnahmen sowie dem Wertanstieg der Immobilien.
• Geschlossene Immobilienfonds: Diese Fonds haben in der Regel eine festgelegte Laufzeit und sind während dieser Zeit geschlossen, was bedeutet, dass Anteile nicht einfach verkauft werden können. Sie investieren in ein Portfolio von Immobilien und können sowohl aus Mieteinnahmen als auch aus dem Verkauf von Immobilien Gewinne erzielen.
• REITs: Real Estate Investment Trusts sind börsennotierte Unternehmen, die in der Regel in Immobilien investieren und ihre Gewinne als Dividenden an ihre Aktionäre ausschütten. REITs bieten Anlegern eine breite Diversifikation in den Immobilienmarkt und sind in der Regel sehr liquide.

Immobilienfonds bieten Anlegern eine Möglichkeit, in den Immobilienmarkt zu investieren, ohne direkt in eine Immobilie investieren zu müssen.

Nachhaltigkeitsfonds

Nachhaltigkeitsfonds, auch bekannt als ethische oder grüne Fonds, sind Investmentfonds, die in Unternehmen investieren, die soziale und ökologische Kriterien erfüllen und ethischen Grundsätzen folgen. Im Gegensatz zu traditionellen Fonds berücksichtigen Nachhaltigkeitsfonds nicht nur finanzielle Aspekte, sondern auch ökologische und soziale Aspekte bei der Auswahl der Investitionen.

Die Auswahl der Unternehmen, in die Nachhaltigkeitsfonds investieren, basiert in der Regel auf Kriterien wie:

• Umweltfreundlichkeit: Unternehmen, die auf erneuerbare Energien, effiziente Energienutzung oder Umweltschutz achten, werden bevorzugt.
• Soziale Verantwortung: Unternehmen, die faire Arbeitsbedingungen, Gleichstellung der Geschlechter, soziale Gerechtigkeit und Respekt für Menschenrechte und lokale Gemeinschaften fördern, werden bevorzugt.
• Gute Unternehmensführung: Unternehmen, die sich für Transparenz, Integrität und ethische Geschäftspraktiken einsetzen, werden bevorzugt.

Aktiv vs passiver Fonds: Was ist besser?

Eine Gegenüberstellung der zwei verschiedenen Fondsarten haben wir für dich einem Video zusammengefasst. Klicke einfach auf Play.

Sind Fonds für Anfänger geeignet?

Fonds sind eine attraktive Option für jeden, der in Wertpapiere investieren möchte. Im Vergleich zu klassischen Sparprodukten bieten Fonds in der Regel höhere Renditen und sind oft weniger risikobehaftet als der Kauf einzelner Aktien.

Darüber hinaus benötigst du für die Investition in einen Fonds kein großes Vermögen. Selbst wenn du gerade erst mit dem Vermögensaufbau beginnst, kannst du mit regelmäßigen Sparzahlungen starten. Es gibt keine Mindest- oder Höchstgrenzen für Einzahlungen in Fonds, so dass jeder Anleger entsprechend seiner individuellen finanziellen Möglichkeiten investieren kann.

Worauf solltest du bei der Auswahl achten?

Bei der Wahl des richtigen Fonds ist es wichtig, einige Faktoren zu beachten:

• Du solltest darauf achten, dass die Fondsgesellschaft eine etablierte und renommierte Firma ist, die schon lange am Markt tätig ist. Außerdem sollte der Fonds selbst auch eine gewisse Erfolgsgeschichte aufweisen und seit einigen Jahren erfolgreich am Markt agieren. Ein Fondsvolumen von mehreren Millionen Euro ist ein gutes Indiz für einen erfolgreichen Fonds.
• Es ist auch wichtig, auf die Kosten zu achten. Ein Fonds mit Kosten (TER) von über 2% pro Jahr gilt als eher teuer und zusätzliche Performance-Gebühren sollten vermieden werden. Es ist auch eine gute Idee, einen direkten Vergleich mit anderen Fonds in der gleichen Kategorie (der sogenannten PeerGroup) anzustellen, um sicherzustellen, dass du das beste Angebot erhältst.
• Es gibt auch bestimmte Kennzahlen wie die Sharpe Ratio, die dir helfen können, die Performance des Fonds zu bewerten, aber das ist eher eine tiefere Analyse, wofür es Fachkenntnis benötigt.

Fonds für Anfänger: Wovon solltest du besser die Finger lassen?

• Fonds mit hohen Kosten oder schlechter Performance im Vergleich zu ähnlichen Fonds oder Benchmarks.
• Fonds, die in der Vergangenheit große Gewinne erzielt haben. Um als “Fonds des Jahres” ausgezeichnet zu werden, müssen Fondsmanager oft große Risiken eingehen, um sich von anderen Fonds abzuheben. Aber wir haben aus der Geschichte gelernt, dass Fondsmanager, die kurzfristig sehr erfolgreich waren, langfristig oft nicht erfolgreich waren. Stattdessen sind Fondsmanager, die keine großen Wetten eingehen und weder extrem gut noch schlecht abschneiden, oft langfristig erfolgreicher.

Fonds für Anfänger: Welche Strategie solltest du wählen?

• Diversifikation ist der Schlüssel: Wer langfristig mit Fonds erfolgreich sein möchte, sollte in einen breit gestreutenFonds investieren. Dadurch kann das Verlustrisiko reduziert werden.
• Antizyklisches Investieren: Nutze Kursrückgänge, um Fonds günstiger zu kaufen. Bei einem Fondssparplan geschieht dies automatisch durch den sogenannten Cost Average-Effekt.
• Geduld ist eine Tugend: Gib deinen Fonds genug Zeit, um sich zu entwickeln. Eine längere Laufzeit bietet die Möglichkeit, den Zinseszins-Effekt zu nutzen.

Kannst du mit Fonds effektiv dein Vermögen vermehren?

Wenn du dich für einen Fonds entscheidest, der deinem persönlichen Risiko-/Ertrags-Profil entspricht und eine längere Laufzeit wählst, hast du die Chance, von den möglichen Erträgen des Fonds zu profitieren.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es immer ein gewisses Risiko gibt und dass vergangene Erfolge keine Garantie für zukünftige Erfolge sind. Daher ist es wichtig, dass du die Entwicklung deines Fonds regelmäßig überwachst und gegebenenfalls Anpassungen vornimmst, um sicherzustellen, dass er weiterhin deinen Zielen und deiner Risikotoleranz entspricht.

Zum Abschluss: Vorteile und Nachteile von Fonds im Überblick

Vorteile von Fonds

• Hohe Ertragschancen (je nach Asset Klasse)
• Prinzipiell für jeden Anlegertyp ein passendes Produkt
• Einmaliges oder monatliches Investment möglich
• Hohe Liquidität, keine Laufzeit
• Breite Streuung/Diversifikation (bei Dachfonds sogar über 1.000 verschiedene Aktien oder Anleihen im Fonds)
• Niedrige Transaktionskosten im Vergleich dazu, wenn man selbst breit streuen würde
• Möglichkeit an der allgemeinen Wirtschaft teilzuhaben bzw. von Unternehmensgewinnen profieeren zu können
• Zugang zu Märkten, in die du in der Regel kaum investieren kannst (insbesondere Emerging Markets)
• Gewisse Wertpapiere (insbesondere Anleihen) erfordern oft ein hohes Mindestinvestment, was für normale Anleger nicht finanzierbar ist. Im Fonds bist du hingegen auch anteilig an solchen Investments beteiligt
• Professionelle Fondsmanager verwalten das Geld und treffen die Veranlagungsentscheidungen – selbst braucht man sich nicht darum kümmern
• Das Fondsvermögen ist Sondervermögen. Das heißt bei Insolvenz der Bank oder der Fondsgesellschaft ist das Fondsvermögen nicht betroffen
• Möglichkeit in Trend- und Nischenthemen zu investieren.

Nachteile von Fonds

• Wertminderungs- bzw- Verlustrisiko des Vermögens (je nach Assetklasse unterschiedlich stark ausgeprägt)
• Potenzielle Gefahr von hohen Produktkosten (sowohl einmalige als auch laufende Kosten)
• Nur ein sehr geringer Teil der aktiv gemanagten Fonds, schafft es langfristig den Markt bzw. den jeweiligen Index zu schlagen (die teilweise hohen Kosten rechtfertigen oftmals nicht den vermeintlichen Mehrwert)
• Eine erfolgreiche Performance in der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Erfolge, da Fondsmanager oft hohe Risiken eingehen müssen, um sich von der Masse abzuheben und kurzfristig erfolgreich zu sein.

Alle Details zu aktiven Fonds im Video erklärt

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